Presseinformation

Spin-off E-VITA gewinnt Fraunhofer-Gründerpreis 2021

Das Spin-off E-VITA GmbH gewinnt den mit 5000 Euro dotierten Fraunhofer-Gründerpreis 2021. Die Ausgründung überzeugte die Jury von Fraunhofer Venture und dem High-Tech Gründerfonds mit einem physikalischen Verfahren zur Desinfektion von Saatgut, einer umweltfreundlichen Alternative zur Beizung mit Fungiziden.

© Fraunhofer / Uwe Böhm
Im Rahmen der Fraunhofer-Jahrestagung wurde der Fraunhofer-Gründerpreis 2021 verliehen: Dr. Alex von Frankenberg (HTGF), André Weidauer (E-VITA), Christian Süß (E-VITA) und Prof. Dr. Alexander Kurz (Fraunhofer) (v.l.n.r)

Mit einem umweltfreundlichen, physikalischen Verfahren zur Desinfektion von Saatgut gewinnt die Fraunhofer-Ausgründung E-VITA GmbH, Dresden, den Fraunhofer-Gründerpreis 2021. Die Technologie wurde am Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP entwickelt. Im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren, dem Beizen mit Fungiziden und ähnlichen Stoffen, entfallen ökologische Folgekosten durch chemische Emissionen in der Landwirtschaft mit dem Verfahren vollständig. Überdies ermöglicht E-VITA mittelfristig eine deutliche Kostenreduktion bei der Getreidebehandlung. Der Einsatz des physikalischen Verfahrens kann so bedeutende Beiträge zum Erreichen der Ziele des EU Green Deal und der Farm2Fork-Strategie leisten. Perspektivisch soll das neuartige Verfahren auch den Düngemittelbedarf des behandelten Staatguts erheblich senken, indem Mikroorganismen zugegeben werden, die die Nährstoffaufnahme der Pflanzen nach der Keimung stimulieren.

Umweltschonende Technologie als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor

Das physikalische Verfahren nutzt die keimabtötende Wirkung von beschleunigten Elektronen. Bei der Entkeimung dringen diese nur so tief ein, dass sie keinen Einfluss auf das Innere des Saatkorns haben. Die emissionsarme und kostensparende Technologie wurde am Fraunhofer FEP über viele Jahre von unabhängigen Bundes- und Landeseinrichtungen und später gemeinsam mit der Nordkorn Saaten GmbH (heute Ceravis AG) als Industriepartner erprobt. Das im Juni 2021 ausgegründete Joint Venture E-VITA GmbH setzt diese erfolgreiche Partnerschaft fort und verbindet die Technologie- und Forschungsexpertise des Fraunhofer FEP mit der gewachsenen Vertriebsstärke und Kundennähe der Ceravis AG.

© Fraunhofer / Piotr Banczerowski
Die mobile Anlage auf einem Lkw kann 25 Tonnen Saatgut pro Stunde aufbereiten.

E-VITA bietet heute zwei Varianten der Saatgutentkeimung an: mobile Anlagen, die von landwirtschaftlichen Betrieben für die Anwendung direkt vor Ort gemietet werden können und die Entkeimung in Anlagen bei zentral gelegenen Saatgutproduzenten, die die Behandlung vor der Auslieferung an die Anbaubetriebe durchführen. Langfristig solle die physikalische Entkeimung des Joint Venture zum wichtigsten Verfahren am Markt werden.

Spitzentechnologie als Motor des nachhaltigen Wandels

»Die Gründung eines Unternehmens schafft für Technologien neue Perspektiven und eröffnet bis dahin verschlossene Märkte. Diesen Schritt zu gehen erfordert von allen Beteiligten viel, sowohl von Mitarbeitenden des jungen Unternehmens als auch von Geschäftspartnern und Gesellschaftern. Neben der natürlich notwendigen Überzeugung, dass die Gründung erfolgreich sein kann, ist auch eine ganze Menge Mut notwendig, die bis dahin gewohnten Pfade zu verlassen. Die Unterstützung durch erfahrene Experten schafft dabei Sicherheit und Vertrauen und ermöglicht es so, sich auf das Wesentliche zu fokussieren«, sagt André Weidauer, Geschäftsführer der E-VITA GmbH über den Schritt zur Ausgründung. »In unserem Fall waren beide Gesellschafter – Fraunhofer und Ceravis – in allen Gründungsphasen und nun auch während des ersten Geschäftsjahres immer ansprechbar, haben gemeinsame Ziele über individuelle Ziele gestellt und uns so den Start in ein hoffentlich erfolgreiches Unternehmen ermöglich«, so Weidauer weiter.

Dr. Alex von Frankenberg, Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds, ergänzt: »E-VITA ist ein perfektes Beispiel, wie durch top Technologien und Unternehmertum in Partnerschaft mit etablierten Unternehmen zentrale Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden können.«

In der Jury-Begründung würdigte Thomas Doppelberger, Leiter von Fraunhofer Venture, besonders, dass das Verfahren von E-VITA nicht nur neue Perspektiven für eine ressourcenschonende, nachhaltige Landwirtschaft eröffne, sondern auch für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Forschung und Unternehmen stehe: »E-VITA verbindet Ökologie und Wirtschaftlichkeit zu einem Modell für die Zukunft unserer Lebensmittelerzeugung und ist zugleich ein Vorbild für Joint Ventures aus der Wissenschaft als vielversprechender neuer Transferpfad.«

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Die Gewinner des Fraunhofer-Gründerpreises: André Weidauer, Christian Süß und Ceravis-Partner Maik Schwarz (v.l.n.r).

© Fraunhofer/Piotr Banczerowski