Wie CardioTEXTIL die Prävention und Diagnose von Herzkrankheiten revolutioniert
Leben retten kann so einfach sein. Mit Messdaten in medizinischer Qualität können mittels eines neuen Kleidungsstücks kardiovaskuläre Veränderung und koronare Herzkrankheiten, die in Deutschland etwa jeden fünften das Leben kosten, frühzeitig vorhergesagt und entsprechend behandelt werden. Das textilintegrierte Mehrkanal-EKG des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS) setzt genau da an, wo die Hilfe von herkömmlichen Messverfahren der Herzaktivität aufhört: Im Alltag.
Tragekomfort und einfache Handhabung als Grundlage
Das textile Gurtsystem besteht dabei aus einem bequemen und atmungsaktiven Polymergewebe, an dessen Innenseite eingearbeitete Trockenelektroden und Signalleitungen auf dem Brustkorb aufliegen. Diese nehmen drei EKG-Kanäle auf und leiten die Messdaten an eine auf der Außenseite angesteckte Elektronik weiter, welche dann Parameter wie die Herzfrequenz und Herzratenvariabilität berechnet und seltene Ereignisse wie Arrhythmien zuverlässig erkennt. In Planung ist zudem die Verknüpfung mit einer intuitiven Anwendung für das Smartphone, durch die Endnutzer wie auch Mediziner die Daten zügig einsehen und auswerten können. Auch dank der drahtlosen Übertragung der Messwerte eignet sich das Shirt für eine kontinuierliche Beobachtung der Herzfunktion im Alltag.
Zuverlässige Systemlösung für ein breites Anwendungsspektrum
In erster Linie adressiert Christian Hofmann und sein Team mit dem mobilen Drei-Kanal-EKG medizinische Einsatzszenarien, das heißt sowohl gesunde als auch bereits von Herzkrankheiten betroffene Personen. Grundsätzlich bietet sich das System aber nicht nur für das Patientenmonitoring, sondern auch für die Bereiche Schlafscreening oder zur Leistungsdiagnostik im professionellen Sport an. Durch die neuartige Signalerfassung grenzt sich das Produkt von herkömmlichen EKGs zur Langzeitmessung, wie das klassische 24h-EKG mit Klebeelektroden oder dem sogenannten Loop-Recorder, einem Implantat ohne direkte Datenauswertung, ab.
Kooperationen als Schlüssel zum Erfolg
Hofmann und seinen Kollegen war bereits früh klar, dass der in Zusammenarbeit mit dem LZE (Leistungszentrum Elektroniksysteme) am Fraunhofer IIS entwickelte Prototyp, ein enormes Potential bietet. Aus diesem Grund entschied sich das Team Cardio-TEXTIL mit der Teilnahme am Technologie-Transfer-Programm AHEAD so bald wie möglich Chancen und Anforderungen des Marktes zu erfassen und einen Vermarktungspartner identifizieren, um diesen noch mit in die Produktentwicklung einzubinden. Im Rahmen der AHEAD Co-Founder Dates konnte anschließend eine Brücke zum Schweizer Company Builder EFFECTUM Medical geschlagen werden, der derzeit zusammen mit dem Fraunhofer IIS Team die Möglichkeiten der Zulassung des Shirts als Medizinprodukt sowie den Einstieg in den Markt evaluiert.
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